Karriereentwicklung

Karriereentwicklung

Erfolg ist nicht nur eine Frage des Fleißes, der Qualifikation oder der Leistung. Das erfahren auch Wissenschaftlerinnen in ihrem Berufsleben und so sind sie – genau wie in der Wirtschaft – in leitenden Funktionen noch immer deutlich unterrepräsentiert.

Stolpersteine auf dem Weg stellen sich oftmals als geschlechts-spezifische Vorurteile, Wertungen, überholte Rollenzuschreibungen und wenig durchschaubare Strukturen dar. Verschiedene Programme und Initiativen der Max-Planck-Gesellschaft sollen dabei helfen, diesen Faktoren entgegenzuwirken.

Förderprogramme speziell für Wissenschaftlerinnen

Das Mentoringprogramm Minerva-FemmeNet hilft bei der Vernetzung und Förderung von Wissenschaftlerinnen jeder Qualifikationsstufe. Von der Diplomandin bis zur hoch qualifzierten Gruppenleiterin kann jede Wissenschaftlerin hier Unterstützung durch individuelles Karriere-Mentoring finden. Mehr Informationen dazu bei Minerva-FemmeNet.

Speziell an weibliche Postdocs richtet sich die Initiative SignUp!  In verschiedenen Modulen sollen Postdoktorandinnen Führungskompetenzen trainieren, um auf Führungsaufgaben in der Wissenschaft vorbereitet zu werden. Ein explizit karriereorientiertes Netzwerk soll die Teilnehmerinnen darüber hinaus vernetzen und in ihrer Orientierungsphase zur wissenschaftlichen Laufbahn fördern, motivieren und bei ihrer individuellen Karriereplanung unterstützen.

MPG-Doktorandinnen mit Kindern können sich auf eine Förderung durch die Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung bewerben, die durch eine finanzielle Unterstützung die Doppelbelastung durch Karriere im Labor und Kinderbetreuung und Haushalt erleichtert.

In Führungspositionen sind Frauen immer noch deutlich seltener vertreten sind als Männer. Um die Arbeitsbedingungen für junge Wissenschaftlerinnen weiter zu verbessern, gibt es das Minerva-Programm der Max-Planck-Gesellschaft. Nach Durchlaufen eines strengen Auswahlverfahrens mit externer Begutachtung können exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen innerhalb von fünf Jahren eine eigene Forschungsgruppe aufbauen und unabhängig ihr eigenes Forschungsthema verfolgen.

Auch das neu gegründete Career Steps Network will die Themen Karriereförderung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorantreiben. Durch persönlichen Austausch von Erfahrungen, best practise-Beispiele aus den Instituten und Informationsveranstaltungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen die Wünsche und Bedürfnisse der Frauen in der Wissenschaft erkannt und möglichst wirksamd darauf reagiert werden. Den Auftakt bilden die Career Steps Opportunities im Frühjahr 2017.

Selbstverpflichtung der MPG

Die MPG hat sich dazu verpflichtet, den Anteil von Wissenschaftlerinnen in allen Karrierestufen zu erhöhen. Bis 2017 sollen die Anteile von Wissenschaftlerinnen auf W2- und W3-Positionen und in den Vergütungsgruppen E13 bis E15 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) fünf Mal um einen Prozentpunkt jährlich gesteigert werden.

Auch durch die Mitgliedschaft in der Initiative "Chefsache" setzt sich die MPG für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Führungspositionen ein. Die Initiative vernetzt Einrichtungen im Bereich der Chancengerechtigkeit, zeichnet Best Practice Beispiele aus und will ein Umdenken in der Arbeitswelt herbeiführen.

Die Kommission "Chancen" unter der Leitung von MPG-Vizepräsidentin Prof. Angela Friederici ist kontinuierlich aktiv um eine erweiterte Chancengleichheitsstrategie dauerhaft zu implementieren und einem Kulturwandel den Weg zu ebnen. Dieser hat, wie die intern in Auftrag gegebene Analyse der europäischen und internationalen Wissenschaftslandschaft durch Prof. Nina Dethloff (Universität Bonn, 2015) gezeigt hat, dann Aussicht auf Erfolg, wenn er von allen Funktions- und Hierarchieebenen inklusive den Institutsleitungen mitgetragen und forciert wird.

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