
Geschichte
Wie wir wurden, was wir sind
Die Max-Planck-Gesellschaft
Das MPIMG ist Teil der Max-Planck-Gesellschaft, einer der führenden Forschungsorganisationen Europas. Die von der Max-Planck-Gesellschaft zur Verfügung gestellten Ressourcen ermöglichen es uns, mehr Zeit in die Forschung zu investieren, Innovationen voranzutreiben und Anpassungen vorzunehmen, und schaffen ein Umfeld, in dem wir mehr Risiken eingehen können. Das ausgedehnte Netzwerk von Forschungsinstituten bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und beruflichen Weiterentwicklung.
Geschichte des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik
Die Max-Planck-Gesellschaft ist die Nachfolgerin der 1911 in Berlin gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWIA) wurde 1927 in Berlin gegründet und war später in die Verbrechen des Nazi-Regimes verwickelt. Nach dem Krieg wurden einige der ehemaligen Abteilungen in die neu gegründete Max-Planck-Gesellschaft überführt und das Institut 1953 in MPI für vergleichende Erbbiologie und Erbpathologie (MPIEE) umbenannt. In der Folgezeit entschied man sich jedoch bewusst für einen Bruch mit der Vergangenheit.
In den 1960er Jahren, als Visionäre in der Gesellschaft und in Deutschland das Potenzial des neu entstehenden Forschungsgebiets der Molekulargenetik erkannten, wurde ein neues Institut unter anderer Leitung und mit anderem Namen aufgebaut. Das Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik (MPIMG) wurde 1964 mit der Berufung von Heinz-Günther Wittmann und Heinz Schuster als Direktoren gegründet, kurz darauf folgte die Berufung von Thomas Trautner (1965). Der damalige Präsident der MPG, Adolf Butenandt (1903-1995), sprach bei der Eröffnungsfeier von einem Bruch mit der Vergangenheit und bezeichnete die Entscheidung zur Gründung des MPIMG als „Neugründung“.
Die Forschungsschwerpunkte des MPIMG waren zu dieser Zeit die DNA-Replikation und Genregulation bei Bakterien, bakteriellen Phagen und Pilzen (Abteilungen Schuster und Trautner) sowie die Struktur, Funktion und Evolution von Ribosomen (Abteilung Wittmann). 1971 bezogen die drei Abteilungen und vier selbständige Nachwuchsgruppen, die späteren Otto-Warburg-Laboratorien, ein neues Gebäude an der Ihnestraße. Nach dem frühen Tod von H.-G. Wittmann 1990 und der Emeritierung von H. Schuster 1995 brachten die Berufungen von Hans Lehrach (1994, Abteilung Wirbeltiergenomik) und Hans-Hilger Ropers (seit 1997 hauptamtlich, Abteilung Molekulare Humangenetik) eine wesentliche Veränderung in der wissenschaftlichen Ausrichtung des Instituts. Nach der Pensionierung von Thomas Trautner im Jahr 2000 wurde Martin Vingron zum Leiter der neuen Abteilung `Computational Molecular Biology´ ernannt. Ebenfalls im Jahr 2000 wurde Stefan Mundlos, Professor für Genetik an der Charité-Universitätsmedizin Berlin, zum Leiter der unabhängigen Forschungsgruppe Entwicklung und Krankheit am MPIMG berufen. Im Jahr 2003 wurde Bernhard Herrmann zum Direktor und Leiter der Abteilung Entwicklungsgenetik ernannt (gemeinsame Berufung mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin).
Mit der Ernennung von Alexander Meissner zum Direktor im Jahr 2017 wurde am MPIMG ein Prozess zur Neuausrichtung des wissenschaftlichen Fokus eingeleitet. Ziel ist es, die Gemeinschaft neu zu beleben und eine hochgradig interaktive und kollaborative Kultur im gesamten Institut zu etablieren. Dies beinhaltet auch die Förderung eines wissenschaftlichen Paradigmenwechsels und die Förderung von neugiergetriebenen Entdeckungen. Darüber hinaus orientieren wir uns an den oben genannten Grundwerten, um das Institut in eine lebendige und produktive Zukunft zu führen. Die Umsetzung unserer Vision erfordert zudem die Erweiterung unseres Forschungspersonals um weltweit führende Forscherinnen und Forscher sowie den weiteren Ausbau unserer bereits hervorragenden Infrastruktur. Derzeit laufen umfangreiche Rekrutierungsmaßnahmen auf allen Ebenen, und es werden viele nachhaltige Brücken in die wissenschaftliche Umgebung Berlins und darüber hinaus gebaut.