Humangenetiker Stefan Mundlos wird Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik

11. Januar 2018

Stefan Mundlos, Direktor des Instituts für Medizinische Genetik und Humangenetik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leiter der Forschungsgruppe „Entwicklung & Krankheit“ am Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) ist vom Senat der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied des MPIMG berufen worden. Die Max-Planck-Gesellschaft würdigt damit die besondere wissenschaftliche Leistung von Stefan Mundlos und die seit Jahren bestehende und sehr fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Charité und dem Berliner Institut.

Stefan Mundlos leitet bereits seit 2000 eine Forschungsgruppe am MPIMG, die sich mit der Identifizierung und Charakterisierung von Genen beschäftigt, die angeborene Fehlbildungen insbesondere des Skelettsystems hervorrufen. Die Arbeitsgruppe arbeitet eng mit dem Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik der Charité – Universitätsmedizin Berlin, zusammen, wodurch eine ideale Verbindung von Grundlagenforschung mit klinisch-translationaler Forschung ermöglicht wird. Dies betrifft insbesondere die Identifikation von kausalen genetischen Veränderungen in Patienten mit Fehlbildungen durch moderne Verfahren der Genomanalyse, sowie die Untersuchung von Krankheits-verursachenden molekularen Vorgängen in Modellsystemen.

Das Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik bietet eine umfassende Diagnostik und Beratung für betroffene Personen und Familien an. Ziel ist es, das Verständnis der Ursachen und Pathologie genetisch bedingter Erkrankungen zu verbessern und insbesondere die molekularen Ursachen angeborener Fehlbildungen aufzudecken.

Die Forschungsgruppe „Entwicklung & Krankheit“ untersucht grundlegende Fragen der normalen und krankhaften Entwicklung und versucht zu verstehen, wie Veränderungen in unserem Genom zu Krankheit und hier insbesondere Entwicklungsdefekten führen. Derzeit beschäftigt sich die Gruppe mit grundlegenden Mechanismen, wie Gene während der Embryonalentwicklung reguliert werden und wie diese Prozesse durch Mutationen gestört werden können. Als Ausgangspunkt hierfür dienen Mutationen, die in Patienten mit Fehlbildungen identifiziert wurden.

„Wir freuen uns sehr, dass die Max-Planck-Gesellschaft unserem Vorschlag gefolgt ist und Stefan Mundlos zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied des Instituts berufen hat“, erklärt Bernhard Herrmann, Geschäftsführender Direktor des MPIMGs. „Die MPG würdigt damit die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, die Herr Mundlos in den letzten Jahren erbracht hat, und bestärkt ihn und das Institut darin, den erfolgreichen gemeinsamen Weg auch in Zukunft fortzusetzen.“

Zur Person

Stefan Mundlos wurde 1958 in Marburg an der Lahn geboren. Er studierte Medizin an den Universitäten Marburg, Göttingen und Heidelberg und wurde 1985 als Arzt approbiert. Nach der Promotion und der Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde folgten Forschungsaufenthalte an der Universität von Melbourne, Australien, und der Harvard Medical School in Boston, USA. Mundlos habilitierte 1997 und schloss 1998 die Ausbildung zum Facharzt für Humangenetik ab. 2000 wurde er als Direktor an das Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und gleichzeitig zum Leiter einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin berufen. Ende 2017 wurde er vom Senat der MPG zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik berufen.

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