Neuer Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik

Max-Planck-Gesellschaft beruft renommierten Experten für Stammzellen und Epigenetik nach Berlin

3. Juli 2017
Die Max-Planck-Gesellschaft hat Alexander Meissner, bisher Professor an der Harvard University und Mitglied des Broad-Instituts an das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) nach Berlin berufen. Meissner will am Institut eine Abteilung aufbauen, die sich mit der Aufklärung grundlegender molekularer Mechanismen bei der Regulation von Genen und Genomen befasst. Seit dem 1. Juli 2017 ist der gebürtige Berliner hauptamtlich als Direktor und Leiter der Abteilung Genomregulation am MPIMG tätig.

Alexander Meissner gehört zu den weltweit führenden Forschern auf dem Gebiet der Epigenetik und Neuprogrammierung von Stammzellen. In Berlin will er eine gemischte Gruppe aus experimentellen Biologen und Bioinformatikern aufbauen, die mithilfe verschiedenster genomischer Methoden Fragen der Entwicklungs- und Stammzellen-Biologie untersuchen soll. Sein besonderes Interesse gilt der epigenetischen Regulation, also denjenigen Mechanismen, die ohne Veränderung der Basensequenz das Ablesen der Gene steuern. Das Wirken epigenetischer Veränderungen erklärt Meissner an einem einfachen Beispiel: „Der Satz „Frauen, denken Männer, sind nichts ohne sie“, erhält eine völlig andere Bedeutung, wenn das erste Komma um eine Position verschoben wird und das zweite Komma entfällt: „Frauen denken, Männer sind nichts ohne sie.“  Ähnlich verhält es sich mit den epigenetischen Veränderungen. Für die Art, wann und wie stark einzelne Gene abgelesen bzw. aktiviert oder deaktiviert werden, haben epigenetische Veränderungen eine ähnlich entscheidende Bedeutung wie die Satzzeichen für unsere Sprache.“

Am MPIMG findet Meissner ein ideales Umfeld, um seine bisherigen Arbeiten fortführen und weiter auszubauen zu können. Das Institut beschäftigt sich mit der systematischen Untersuchung von Mechanismen, über die die Funktion der Gene gesteuert wird. Ziel dabei ist es, biologische Abläufe im wachsenden und kranken Organismus besser zu verstehen und so zu der Entwicklung von ursachengerechten Behandlungen für Krankheiten beitragen zu können.

Zur Person: Alexander Meissner  ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Er hat Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin studiert und anschließend bei Rudolf Jaenisch am Whitehead Institute / MIT in den USA promoviert. Nach eineinhalb Jahre als Postdoc bei Rudolf Jaenisch und Eric Lander wechselte Meissner 2008 in die Abteilung für Stammzellen und Regenerative Biologie an der Harvard University und zum Broad Institute, wo er seine unabhängige Karriere startete. 2016 folgte er einem Ruf an das Max-Planck-Institut für molekulare Genetik als Direktor und Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft zunächst im Nebenamt und wechselte in 2017 ins Hauptamt.

[pm]

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