Ein Blick hinter den Kulissen der Spitzenforschung: Interview mit Nicole Eischer-Nandhamoori

Nachwuchs-Wissenschaftsjournalist Noah Avital im Interview mit Nicole Eischer-Nandhamoori zum Girls´ & Boys´ Day 2025

3. April 2025

Hallo, mein Name ist Noah Avital und ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Meine erste Frage wäre, was genau machen Sie im Max-Planck-Institut?

Ich mache zurzeit mein Doktorat und bin gerade im vierten Jahr. Und meine Forschung fokussiert sich auf die Transkription.

Welche Methoden verwenden Sie denn beim Forschen?

Zuerst verwende ich zelluläre Systeme. Die sind so genetisch verändert, dass ich einen Faktor ausschalten kann und mir dann die Veränderungen in der Zelle ansehen kann. Danach mache ich Analysen zu der Genomik und zur Proteomik, um eine gesamte Auswertung zu machen, was mit der Zelle passiert, wenn ich meine Faktoren ausschalte.

Wozu sind Ihre Forschungen gut und was kann man damit erreichen?

Hier betreiben wir grundsätzlich Grundlagenforschung. Das heißt, wir haben eine Fragestellung, um das generelle Wissen zu erweitern. Ich untersuche ein spezielles Protein. WIir möchten damit erreichen, zu erfahren, was die Funktion dieses Proteins ist. Da wir auch Leukämie-Zellen verwenden, bedeutet das, dass dieses Wissen dann auch in der weiteren Entwicklung von Medikamenten für die Krebsforschung wichtig sein könnte.

Was sind Ihre besten Fähigkeiten?

Meine beste Fähigkeit liegt in der Genauigkeit von genetischen Untersuchungen, da dort auch meine Expertise liegt, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe und auch weiterentwickeln möchte.

Haben sie Praktika gemacht?

Ich mache jetzt gerade mein Doktorat und habe davor ein Bachelor- und ein Masterstudium absolviert. Und im Bachelorstudium, weil ich das an einer Fachhochschule gemacht habe, hatte ich fünf Praktika. Die meisten davon waren in Österreich, in verschiedenen Kliniken, verschiedenen Krankenhäusern. Und das letzte Praktikum war dann in Portugal, da konnte ich einen Erasmus-Plus-Aufenthalt machen. Im Master hatte ich dann ein großes Praktikum und das war dann in Boston, am Massachusetts Institute of Technology, am Whitehead Institute. Und dann kam ich hierher..

Seit wann arbeiten Sie hier im Max-Planck-Institut?

Ich bin hier seit Juni 2021.

Wie kamen Sie darauf, am Max-Planck-Institut zu arbeiten?

Zuerst habe ich natürlich nachgeschaut, welche die renommierten Forschungsinstitute sind, da es natürlich dann bessere Chancen für die weitere Jobsuche gibt. Und da ist das Max-Planck-Institut hier eigentlich schon sehr angesehen. Und des Weiteren habe ich mir dann auch angesehen, welche Forschungsfragen hier bearbeitet werden. Und eben bei Andreas Meyer, bei meinem Betreuer hier, wird genau diese umfangreiche genetische Fragestellung beantwortet, die mich interessiert.

Würden Sie diese Arbeitsstelle an andere Wissenschaftler weiterempfehlen? Und was gefällt Ihnen am meisten am Max-Planck-Institut?

Ich denke, generell als PhD-Student muss man sehr resistent gegenüber Rückschlägen sein. Weil man das eigentlich die ganze Zeit macht. Man macht ein Experiment und immer wieder funktioniert etwas nicht und man muss wieder herausfinden, was der Fehler sein könnte. Und dazu braucht man diese Mentalität von Resistenz und dass man immer weiter arbeiten möchte. Also man muss schon sehr resistent sein. Das heißt, ich würde es jedem weiterempfehlen, der so eine Mentalität hat. Und generell am Max-Planck-Institut gefällt mir, dass Forschungen sehr gut gefördert werden. Das heißt, man braucht nicht drei weitere Anträge schreiben, um ein Experiment zu machen. Und wir machen hier doch sehr kostenspielige Experimente. Und manchmal kann es in der Forschung dazu führen, dass man diese Experimente nicht machen kann und dadurch auch nicht die Ergebnisse bekommen kann, die man erwartet.

Vielen Dank, das wars auch schon.

Danke auch..

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