Erfolgreicher Brückenschlag

Bioinformatik-Professor Knut Reinert zum Fellow am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik berufen – Wissenschaftler der Freien Universität leitet ab Juli 2014 eine Max-Planck-Arbeitsgruppe

8. April 2014
Knut Reinert, Professor am Institut für Mathematik und Informatik an der Freien Universität Berlin, ist mit Wirkung zum 1. Juli 2014 zum Max Planck Fellow am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) berufen worden. Er erhält dadurch die Möglichkeit, als Leiter einer Max-Planck-Arbeitsgruppe fünf Jahre eigenständig am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin zu forschen. Die Max-Planck-Gesellschaft vertieft mit der Berufung von besonders erfolgreichen Hochschullehrern zu Fellows die Zusammenarbeit ihrer Institute mit den Universitäten und schafft größere Handlungsspielräume für Wissen­schaft und Forschung.

“Das Besondere an der wissenschaftlichen Arbeit Knut Reinerts ist die Verbin­dung von algorithmischer Effizienz bei gleichzeitiger Beachtung der konkre­ten biologischen Anforderungen," freut sich Martin Vingron, Direktor am MPIMG und langjähriger Kooperationspartner Knut Reinerts. „Nur wenige Kollegen können wie er die Brücke zwischen Theorie und Anwendung schlagen. Neben der herausragenden Qualität seiner wissenschaftlichen Arbeit ist es insbesondere diese Brückenfunktion, mit der unser neuer Fellow die Arbeit am MPIMG bereichern und der Bioinformatik am Campus Dahlem zu noch größerer Wirkung verhelfen wird.“

Dr. Rupert Klein, Dekan des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Freien Universität Berlin, erklärt, die Berufung sei „eine Auszeichnung der persönlichen Leistungen Knut Reinerts“. Sie unterstreiche auch die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Fachbereich und dem MPIMG.

Knut Reinert, Jahrgang 1968, studierte von 1989 bis 1994 Informatik an der Universität des Saarlandes und dem Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Er wurde 1999 im Saarland promoviert und arbeitete in den darauf folgenden drei Jahren in der Forschergruppe um Dr. Gene Myers bei Celera Genomics in Rockville in den USA. Seit 2002 lehrt er als Professor Informatik an der Freien Universität Berlin; er leitet die Arbeitssgruppe „Algorithmic Bioinformatics“ (Algorithmische Bioinformatik).

In seiner Forschung befasst Knut Reinert sich mit der Entwicklung neuartiger Algorithmen und Datenstrukturen für Probleme in der Analyse biomedizinischer Massendaten. Besondere Schwerpunkte sind die Konstruktion mathematischer Modelle für die Analyse großer Genomsequenzen und die Entwicklung von Algorithmen für die Analyse von Daten, die aus Experimenten mit Massen­spektrometern gewonnen wurden. Mithilfe eines solchen Algorithmus lässt sich beispielsweise das unterschiedliche Verhalten von Proteinen bei normalen und kranken Proben feststellen.

Die Zusammenarbeit Reinerts insbesondere mit der Abteilung Bioinformatik des MPIMG ist bereits seit vielen Jahren gut etabliert. Am MPIMG entstehen im Rahmen großer Sequenzierungsprojekte riesige Datenmengen, deren Auswertung unter anderem mithilfe von Algorithmen erfolgt, die von Reinert und seinem Team entwickelt werden. Auch in der Ausbildung von Studenten arbeiten die beiden Einrichtungen eng zusammen, so ist Reinert Ko-Sprecher der Internatio­nal Max Planck Research School for Computational Biology and Scientific Computing (IMPRS-CBSC), einer Graduiertenschule, die von MPIMG und Freier Universität gemeinsam getragen wird.

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